Mallorca: Pirateninsel, Pool und Ballermann
Mallorca begrüsst uns mit einer epischen Wolkenstimmung, wir besuchen wunderschöne Strände und die Pirateninsel Cabrera.
Cala Mondrago — Es Trenc — Cabrera — Arenal — Cala Blanca — Andradtx
Die Überfahrt nach Mallorca mit dem Gennaker gestaltet sich abwechslungsreich und ist begleitet von wunderschönen Wolken. Zu Beginn mit leichtem, später dann beständigem Wind, bis hin zu Gewittern - die wir voraus beobachten und dann umsegeln - wird es uns an diesem Tag nicht langweilig. Die Kinder spielen unter Deck, hören Geschichten und wissen sich immer selbständiger zu beschäftigen.
Um vor dem Mistral aus Norden geschützt zu sein, ankern wir bei Cala Mondrago. Nach dem gemütlichen und blüttlerischen Menorca müssen wir uns an die vielen Touristen, die sich vor allem damit beschäftigen, Selfies in waghalsigen Positionen zu machen, erst mal gewöhnen.
Wir sind bei Cala Mondrago gegen den Wind recht gut geschützt, gegen den Swell allerdings herzlich wenig. So ziehen wir nach einer unruhigen Nacht weiter in Richtung Süden und freuen uns über den riesigen Naturstrand von ‘Es Trenc’. Dieser ist östlich von ‘Sa Ràpita’ gelegen, wo sich vor 5 Jahren Mirabella und Kali getroffen haben und dank deren Begegnung wir überhaupt erst erfahren haben, dass Mirabella zum Verkauf steht. Wir erkunden auch diesen Ort und essen ein feines Zmittag. Wir sehen vor ‘Es Trenc’ zu unserer Überraschung Flamingos vorbeifliegen und erfahren beim Nachlesen, dass diese im Parc Natural hinter dem Strand die Wintermonate verbringen.
Nach zwei Nächten vor ‘Es Trenc’ machen wir uns auf den Weg nach Cabrera, wo wir in der wunderschönen Bucht von ‘Es Port’ unterhalb vom Piraten-Castell für drei Nächte eine Boje reserviert haben. Ohne eine solche Reservation wird man abends weggeschickt, da sind die Parkwächter strikt. Die Insel Cabrera - die Ziegeninsel - ist ein Naturschutzgebiet. Ankern darf man nirgends, festmachen über Nacht nur an den besagten Bojen, tagsüber auch in der östlich gelegenen Bucht Cala Burri, die wir an einem der Tage erkunden.
Natürlich müssen wir die Piratenburg erkunden und finden dort – durch Piraten versteckt – leckeres Piratenschläcki. Nach dem Abstieg zurück nach ‘Es Port’ finden wir eine Menge Tagestouristen vor, welche die einzige Bar ‘Cantina Cabrera’ belagern. Nachdem das Schnellboot in Richtung Mallorca abgelegt hat, nehmen wir gemütlich Platz zu einem Tapas-Plättli und einem Cider, Prost!
Schnorchelnd, SUPnend und schwimmend erkunden wir die Küstenlinie der gut geschützten Bucht und entdecken Fische, Seegras, Fische die Seegras fressen und vieles mehr.
Mit wenig Wind segeln wir aus der Bucht bei Cabrera und machen uns auf in Richtung Arenal, wo wir bei unseren Untermietern zu Besuch den Pool nutzen dürfen, da sie gerade noch in ihrem Haus in Arenal verweilen. Der Wind frischt auf und es geht zügig voran. So zügig sogar, dass wir während der Zmittags-Paella die Vorsegel wechseln müssen.
Wir begrüssen Cornelia und Lukas gerne zum Ankerkaffee und sie führen uns abends in eine feine lokale Pizzeria fernab vom Ballermann.
Anderntags darf Andrea einen Schmuckkurs in Sóller besuchen und Silvio verbringt den Tag mit den Kindern am Pool unserer grosszügigen Untermieter. An einem der nächsten Tage begeben wir uns mitten ins Herz des Ballermanns, um bei einem der besten türkischen Restaurants zu Mittag zu essen.
Nach den Tagen in und vor Arenal machen wir uns auf den Weg gegen Nordwesten. Unserem Plan, die kommenden Tage an der Nordküste von Mallorca zu verbringen, kommt der Mistral und vor allem auch die Wellen, die er schlägt in die Quere. Wir zirkeln in die Bucht von ‘Cala Blanca’ und erfahren, dass der Ort ‘Es Camp de Mar’ unmittelbar nebenan bei deutschem Publikum als Nobelort beliebt ist. Die Cala ist schön, aber leider voller Quallen. Unser Dinghyausflug zum Sonnenuntergang führt uns vor schöne Felswände, in denen Fledermäuse hausen. Am nächsten Tag gehts zum Retortenort ‘Peguera’ zum Kleiderwaschen und auf den Spielplatz. Da fühlen wir uns definitiv wie in Deutschland, hört man hier tatsächlich fast nur die deutsche Sprache.
Wir machen uns nach zwei Nächten bei Cala Blanca weiter auf in Richtung Nordwesten, nach Andratx. Wir wissen, dass es Welle und gut 20 Knoten Wind hat und freuen uns auf diese kurze Fahrt hart am Wind, die uns an unsere Atlantiküberquerung von den Azoren nach Lagos erinnert, wo Wind und Welle uns ordentlich begleitet haben.
In Andratx kommen wir an der reservierten Boje an und erkunden den Ort, essen Glacé und kaufen ein. Am nächsten Tag lernen wir auf dem Spilpi eine Familie aus Bern mit den Mädchen Emily und Malou kennen. Joséphine und Emily spielen miteinander und wir verbringen spontan ein paar entspannte Stunden mit der sympathischen Familie inkl. Mittagessen und Ortserkundung. Joséphine geniesst es sehr, wieder einmal mit einem gleichaltrigen Kind zu spielen, das sogar die gleiche Sprache spricht.
Schweizerdeutsch wird uns die nächsten drei Wochen begleiten, denn wir erhalten bald Besuch!
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