August 3, 2023

Durch den Long Island Sound nach Cape Cod

In ruhigem Wasser segeln wir im Long Island Sound, durch die Buzzard Bay und den Cape Cod Kanal bis nach P-town.

Wir segeln von City Island nach Oyster Bay auf Long Island, wohin uns unsere City-Island-Freunde Leah, Ronin und Viktor mit dem Van für das Wochenende folgen. Wir sehen zum ersten Mal einen Horseshoe Crab (Pfeilschwanzkrebs), ein faszinierendes Tier – scheinbar direkt aus der Urzeit.

Wir finden erst einen toten Pfeilschwanzkrebs, später dann auch noch einen lebendigen.

Wir finden erst einen toten Pfeilschwanzkrebs, später dann auch noch einen lebendigen.

Als nächstes geht es an die Nordküste des Long Island Sound, wo wir bei Westport CT in den Yacht Club von Cedar Point eingeladen sind. Die Crew von unserem Buddyboat AVANTI, mit welchem wir von den BVIs nach Bermuda gesegelt sind und dessen Besatzung wir noch gar nicht live getroffen haben, laden uns zum Pizza essen ein. Es ist ein wundervoller Abend im Yacht Club, wir sind für einen Abend Teil einer Community die wir sonst nicht so kennen. Zum Sonnenuntergang werden Mini-Kanonen abgefeuert und die Flaggen runtergeholt. Die Kinder finden ws interessant. Noch interessanter ist es, mit Bozena den Spielplatz zu erkunden und eine riesige Portion Ice Cream zu essen. Wir werden richtig verwöhnt. Nach dem tollen Abend fahren wir mit dem Dinghy durch die finstere Nacht. Es ist nicht einfach den Weg durchs Riff zu finden, aber zum Glück reflektieren die wenigen Bojen, die wir mit der Taschenlampe anleuchten und wir finden Mirabella wieder, welche vor Cockenoe Island geankert ist. Wir werden am nächsten Tag von Bozena zum Trader Joe’s gefahren, unserem Lieblings-Einkaufsladen. Und, wir sind immer sehr froh wenn wir die Einkäufe und Vorräte nicht rumschleppen müssen.

Wir erleben einen schönen Segeltag nach Truman Beach wo wir eine Nacht ankern. Am nächsten Tag gehen wir nach Block Island weiter. Wir segeln in dichtem Nebel an den wir uns zuerst einmal gewöhnen müssen. Dank unserem Radar wissen wir allerdings, dass mit uns mehrere Boote auf dem selben weg sind. Wir hören das Motorboot, welches 150 Meter neben uns fährt, sehen tun wir es allerdings nicht.

Der Nebel auf dem Weg nach Block Island ist wirklich dicht.

Der Nebel auf dem Weg nach Block Island ist wirklich dicht.

Wir schaffen es dank Radar und Karten gut durch die vernebelte Einfahrt in den Great Salt Pond und ankern mit vielen anderen Booten zusammen in der ruhigen Bucht. Es ist ziemlich voll, denn bald ist das Wochenende des 4th of July. Wir erkunden den Ort New Shoreham, kehren im Café ‘Persephone’s Kitchen’ ein und sprechen mit Locals. Die Insel ist im Sommer dank Fähren und Cruisern ziemlich voll. Wir lernen Joanne und John, ein freundliches Paar im Café kennen. Sie machen sich wenige Tage später mit ihrem VW-Bus ans Festland auf einen Roadtrip durch Maine davon, um Block Island in diesem überfüllten Zustand zu entgehen.

Die Kinder wollen immer wieder zurück in die Bibliothek, die einen schönen Garten hat und eine Kinderecke mit Krankenstation, Theaterecke und Verkaufsladen bietet. Man merkt, dass sich auf dieser Insel gegenseitig Sorge getragen wird. Es gibt viele Angebote vom Staat Rhode Island, wohl als Massnahme wegen psychischen Erkrankungen, Drogenmissbrauch und Suizid. Man kann sich vorstellen, dass die Winter hier garstig, lang und einsam sein können.


Vor dem 4th of July segeln wir gegen Norden nach Newport weiter. Hier verbringen wir entspannte Tage und schlendern durch die Stadt. Wir tauschen uns mit anderen Cruisern aus und lernen CALLISTA aus Nova Scotia und TI AMA aus Deutschland kennen. Newport ist eine Seglerstadt und mit den Wharfs und alten Hafengebäuden ist das maritime Ambiente überall präsent. Auch hier ist die Bibliothek ein Hit und wir besuchen sie mehr als einmal. Wir entdecken feine Ice Cream im ‘Get the Scoop’ mit der Besitzerin aus Nova Scotia, die uns Reisetipps mitgibt und essen im ROOT feines Essen. Abends besuchen wir die Pizzeria ‘Imbriglio’s Pizzeria Napoletana’ die wirklich extrem feine napoletanische Pizze serviert. Am nächsten Tag, erkunden Andrea und die Kinder den Farmers Market und wir picknicken im Aquidneck Park.

Es gab wirklich 'really, really good ice cream' 🍦.

Es gab wirklich 'really, really good ice cream' 🍦.

Wir segeln weiter durch die Buzzard Bay nach Woods Hole, wo wir auf der gegenüberliegenden Seite der Durchfahrt bei ‘Nonamesset Island’ ankern, weil wir mit Mirabella den Kanal nicht passieren wollen. Die Fahrt mit dem Dinghy nach Woods Hole ist abenteuerlich, denn durch die sehr starke Strömung gibt es hohe Wellen. Wir fahren unter der Zugbrücke durch in den Eel Pond rein. Beim meeresbiologischen Institut schauen wir uns Lebewesen unter dem Mikroskop an und schauen den Axolotl zu.

Im meeresbiologischen Institut in Woods Hole gibt es auch ganz lustige Hüte.

Im meeresbiologischen Institut in Woods Hole gibt es auch ganz lustige Hüte.

Nach dem Zmittag gehen wir in die Bibliothek, wo bei Campingstimmung mit Zelt und Feuer Abenteuergeschichten vorgelesen werden. Der Ankeralarm geht los und Silvio geht mit dem Dinghy zu Mirabella, um nachzusehen. Während er auf dem Schiff und Andrea mit den Kindern im Dorf ist, zieht dicker Nebel auf. Dieser bleibt bis es fast dunkel ist. Silvio kann bei diesen Bedingungen nicht durch den Kanal mit viel Strömung und Verkehr mit dem Dinghy ohne Radar zurück um die Familie abzuholen. Zum Glück findet Andrea eine Möglichkeit, wie sie zurück zu Mirabella kommen. Bei der Ziehbrücke fragt sie etliche Leute, ob sie uns fahren würden. Schlussendlich fährt uns Damian mit seinem Whaler zurück. Er kennt die Strecke im Nebel bestens, denn er geht regelmässig Fischen, da wo Mirabella geankert ist. Puuh, Glück gehabt!

Am nächsten Tag gehts los durch den Cape Cod Canal nach Provincetown auch bekannt als P-town. Wir schlendern durch den farbigen Ort, wo in dieser Woche grad die ‘Bear week’ stattfindet. Die Strassen sind voller schwuler Männer, die ihre ‘Bärenbäuche’ zur Schau stellen. P-town ist seit langem bekannt als Ort für Künstler und die LGBTQ-Community. Es gibt viele Galerien, Nachtclubs etc. und in der wuseligen ‘Commercial Street’ kann man sich satt sehen an wunderschönen Menschen, die das Leben feiern. Natürlich besuchen wir auch hier die Bibliothek, wo man neben einem Schiffsmodell spielen kann. Wir ankern am nächsten Tag am Long Point beim Leuchtturm, wo die Dünen zum spazieren einladen. Die Seehunde begleiten uns hier am Strand und ums Schiff. Wir treffen die Boote CALLISTA und TI AMA wieder.

Dieser weisse Hai ist nur aus Plastik.

Dieser weisse Hai ist nur aus Plastik.

Wir mieten zwei Fahrräder und einen Anhänger und fahren durch die Dünen bis ans nördliche Ende von Cape Cod, zum ‘Race Point Beach’ und ‘Herring Cove Beach’. Es ist toll, wieder einmal mit dem Velo unterwegs zu sein und die Landschaft ist ideal dazu geeignet. Am Strand warnen Schilder vor Weissen Haien. Es gibt hier so viele Seehunde, dass ihnen auch die Haie hierhin folgen. Allerdings sind die Strände von Lifeguards bewacht, die den ganzen Tag Ausschau halten und alle Badegäste aus dem Wasser pfeifen, sobald viele Robben oder sogar eine Haiflosse auftauchen. Passiert ist zum Glück schon lange nichts mehr.

Endlich wieder mal ein Ausflug mit dem Velo!

Endlich wieder mal ein Ausflug mit dem Velo!

comments powered by Disqus