Es geht los - und wir kommen langsam an
Uns wurde gesagt, der Aufbruchstag bleibt einem für immer in Erinnerung. So ist es auch!
Imperia — Villefranche-sur-Mer
Ganz schön nervös haben wir am 15. August die Leinen im Hafen Porto Maurizio losgemacht und sagen nach einem letzten Abend mit einem Aperol Spritz an der grossen Mole und einem letzten Ritt auf der Raupe an der Chilbi “Ciao Imperia!”.
Mit wenig Wind und dem Drang endlich aufzubrechen sind wir gegen Westen nach Frankreich an Monaco vorbei gezogen. Stolz hat Joséphine geholfen die Flagge Frankreichs zu hissen.
Am Abend ankern wir neben Nizza vor Villefranche-sur-Mer in der Bucht. Da sind wir gut geschützt, ausser gegen den Swell (Dünung) aus Süden. Dass wir in dieser Woche vor Villefranche gleich zwei Nächte mit Mistral, respektive seinen Ausläufern aus Norden konfrontiert sein würden, damit hatten wir nicht gerechnet. Zwei Nächte haben wir auf Deck verbracht und mussten sehen, wie rund um uns mehrere Schiffe am Anker zum Teil weit davon gedriftet sind. Wir haben noch einmal 10m Kette mehr gesteckt und waren froh, dass unser Anker auch bei 28 Knoten Wind gehalten hat. 🌊
Wegen des Windes, der diese Woche im Golf de Lion bläst, hat es in der Bucht beeindruckend viele grosse Motorjachten, die hier offenbar Schutz suchen. Immer wieder beobachten wir, wie Helikopter auf den riesigen Schiffen landen und die Crews die Läden des Städtchens stürmen oder ihre Gäste auf den Dinghys chauffieren.
In der letzten Woche haben wir vieles zum ersten Mal gemacht. Das erste Mal vom Schiff ins Wasser gehüpft. Das erste Mal für ein paar Stunden vom Schiff nach Villefranche zum Spielplatz oder an den türkisfarbenen, sehr gut besuchten Strand. Das erste Mal für fast einen Tag gefühlt weit weg vom Schiff mit dem Zug nach Nizza. Die erste Begegnung mit den Zollbeamten aus Nizza haben wir auch schon hinter uns.
Wir kommen langsam im Alltag an. Die Kinder sagen ‘gömer hei’ wenn sie zurück auf das Schiff wollen. Joséphine hat gesagt, dass unser Dinghy wohl unser neues Auto ist, da Mirabella ja unser neues Haus ist.
Aber es ist auch ganz schön anstrengend. So viele neue Eindrücke, so viele Bedürfnisse, welche erfüllt werden wollen - wer kleine Kinder hat, der oder die weiss wovon wir sprechen. Aber es wird zunehmend entspannter. Mit jedem Tag stimmen wir uns besser ein, schaffen Pausen- und Ruhemomente und immer wieder geht es mit dem Dinghy zum nächsten Spielplatz, in die Gelateria oder auf Entdeckungstour.
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