February 24, 2023

No problem, man!

Wir haben die wundervolle, unglaublich grüne Insel Dominica in unser Herz geschlossen und freuen uns darüber, dass nichts ein Problem zu sein scheint.

Nach einer rasanten Überfahrt von Saint-Pierre mit Böen und Regenguss, einem wilden Wellenritt und Begleitung durch Basstölpel, die sich einen Fang von durch uns aufgeschreckten fliegenden Fischen erhoffen, erreichen wir den Hauptort von Dominica – Roseau. Marcus empfängt uns freundlich. Er betreibt seit Jahren die Bojen am nördlichen Ende der Bucht. Von ihm hören wir umgehend zum ersten Mal ‘No Problem, Man!’ und werden diesen Satz auf dieser Insel noch unzählige Male zu hören bekommen. Wir hören, wie sich Frauen untereinander ebenso mit dem Zusatz “Man!” ansprechen. Und es scheint auch wirklich so zu sein: Es gibt kein Problem, das man nicht lösen kann und mit Gemütlichkeit und etwas Ganja scheint es hier ganz gut zu funktionieren.

Von unseren dänischen Freunden wissen wir, dass wir unbedingt einen Landausflug im Süden der Insel machen sollten und so buchen wir diesen auch gleich für den nächsten Tag.

Mit Yankee als Driver, der wiederum findet: ‘To me, nothing is a problem!’ geht es bergauf und -ab. So bringt er uns zum ‘Freshwater Lake’ wo wir eine Wanderung ringsum mit beachtlichem Auf- und Abstieg machen. Als wir mit den Mädchen zum Minibus zurückkehren staunen die beiden Tourmitbesucher nicht schlecht, dass Joséphine und Chloé die Strecke ohne Probleme gelaufen sind. Die Umgebung ist unglaublich grün und wir entdecken alle paar Meter eine Pflanze, die wir zu Hause in einem Topf im Wohnzimmer stehen haben. Hier im satten Grün der Natur passen sie allerdings auch ganz gut hin.

In sattestem Grün wandern wir steil bergauf und bergab um den 'Freshwater Lake'.

In sattestem Grün wandern wir steil bergauf und bergab um den 'Freshwater Lake'.

Weiter geht es zum ‘Titou Gorge’ wo eine Szene von ‘Pirates of the Caribbean’ gedreht wurde. Da schwimmen wir bis zum Wasserfall hinein und lassen uns im kalten Wasser treiben. Nach einem Mittagshalt geht es weiter zu den ‘Trafalgar Falls’ welche eindrücklich in die Tiefe rauschen. Nachdem wir an einer stinkenden, heissen Schwefelquelle angehalten haben und Joséphine und Chloé nur mit zu gehaltener Nase mitgekommen sind, entscheiden wir uns gegen einen Besuch in einem der vielen Bäder der Region – die verwenden nämlich alle auch schweflig riechendes Thermalwasser.

Hier stinkts! Überall in den Bergen von Dominica hat es schweflige Thermalquellen.

Hier stinkts! Überall in den Bergen von Dominica hat es schweflige Thermalquellen.

Glücklich und mit vielen neuen Eindrücken kommen wir am Abend zurück auf MIRABELLA und freuen uns, dass unsere Freunde von ZOOK und ELLA auch in Roseau angekommen sind.

Am nächsten Morgen machen wir uns alle gemeinsam mit den Dinghys auf zu ‘Champagne Reef’ wo es Bläschen aus dem Meeresboden blubbert. Die Fischvielfalt ist wundervoll und das Riff scheint intakt zu sein. Wir finden ums Eck einen schönen, verlassenen Strand und freuen uns mit den Kindern diesen zu entdecken.

Immer wieder fahren Chloé und Joséphine mit Chris und Josh auf dem 'Kinderdinghy'

Immer wieder fahren Chloé und Joséphine mit Chris und Josh auf dem 'Kinderdinghy'

Am nächsten Tag machen wir uns gegen Norden auf und ankern als einziges Schiff weit und breit vor Mero einem hübschen Strandabschnitt.

Uns zieht es weiter in den Norden der Insel, wo wir bei Portsmouth für ein paar Tage an der Boje festmachen. Hier erkunden wir den Ort und besuchen mit Guide und Ruderboot den ‘Indian River’ wo wiederum Szenen für ‘Pirates of the Carribean’ gedreht wurden. Wir sehen Iguanas, Kraniche, Krabben und landen wie alle anderen in der Bushbar, wo wir uns einen ‘Planteur’ also einen Rum mit Fruchtsaft genehmigen. Es ist eine schöne Abwechslung, einmal mit einem Ruderboot unterwegs zu sein.

Portsmouth lädt zum Entdecken ein.

Portsmouth lädt zum Entdecken ein.

Erfüllt mit den Eindrücken spazieren wir durch den Ort zurück zum Dinghydock. In der Bar dort trinken wir etwas und die Kinder spielen im Sand. Wir lernen die Schweizer Alex und seinen Sohn Manuk vom Zweimaster TARZAN kennen. Joséphine wird am nächsten Morgen zum Spielen am Strand über Funk angefragt und so verbringen wir den Tag mit ihnen am Strand und machen erneut eine Tour im Norden der Insel, diesmal mit ‘Boudah’ der Botaniker ist. Wir tuckern über Hügel zu Schwefelquellen und halten immer wieder zur Pflänzchen-Anschauung oder Opossum-Sichtung an. Wir spazieren zum ‘Bwa Nef Falls’ und baden unter dem Wasserfall. Nach einem Stopp bei Boudhas Haus werden wir voll bepackt mit leckeren Bananen, Cacofrucht, Papayas, Passionsfrüchten, Zitronengras, Ingwer etc. am Strand abgeladen.

Zusammen mit Bouddah lernen wir, dass man sehr viele Pflanzen auf Dominica essen kann.

Zusammen mit Bouddah lernen wir, dass man sehr viele Pflanzen auf Dominica essen kann.

Was wir immer wieder hören ist, dass die Leute von ‘after Maria’ sprechen, wenn sie ein Ereignis zeitlich in Relation setzen oder von etwas berichten. Damit meinen sie den verheerenden Hurrikan ‘Maria’ im September 2017. Bei diesem Sturm wurden 95% aller Gebäude auf der Insel zerstört und fast alle Wälder. Wo heute wieder Grün zu sehen ist, waren bis vor kurzem nur braune Flächen zu sehen.

Tags darauf kommen auch ELLA und ZOOK in Portsmouth an. Wir verbringen den Nachmittag am Strand und düsen mit den Dinghys die Kinder alle im Kinderdinghy zur ‘Cherry Reggae Bar’ und wir warten zu lauter Live-Musik tanzend auf unser Essen.

Am nächsten Morgen darf Joséphine zusammen mit dem Mami auf einen Ausritt dem Strand entlang durch den ‘Carbrits National Park’. Stolz sitzt sie zum ersten Mal im Leben auf einem Pferd und dann geht es sogar noch auf dem Rücken des Pferdes in die Wellen, wie aufregend!

Joséphine geht zusammen mit Andrea auf einen Ausritt

Joséphine geht zusammen mit Andrea auf einen Ausritt

Nach dem Ausritt machen wir uns auf den Weg gegen Norden nach Guadeloupe. In Dominica waren wir nicht das letzte Mal, welch schöne Insel! Wir nehmen mit, dass nichts ein Problem ist, zumindest wenn die Einstellung stimmt und man ab und zu einen Joint zur Hand hat.

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